Focke-Wulf Fw 190 D-9 Wie die “Langnase” entstand Nach den Ersten Einsatzerfahrungen mit der FW 190 begann der Konstrukteur Kurt Tank über Verbesserungen seines Entwurfes nachzudenken. Unter der Bezeichnung FW 190 Ra-1 bis Ra-8 wurden ab dem Sommer 1942 verschiedene Varianten untersucht, darunter auch einige, die mit dem Reihenmotor Jumo 213 ausgestattet werden sollten. Als im Sommer des nächsten Jahres die Forderung nach einem ausgesprochenen Höhenjäger lauter wurde, entwickelte Tank seine Ra-Projekte in diese Richtung weiter und erprobte die Konzepte schließlich durch den Bau einiger Prototypen. Favorisiert wurde jedoch Willy Messerschmitt, der vorschlug, die bewährte Bf 109 einfach zu einer Höhenjäger- Variante weiterzuentwickeln, der Bf 109 H. Als Messerschmitts Maschine die geforderten Leistungen nicht erbringen konnte, war der Weg für Kurt Tanks neuen Entwurf frei. Als dieser dann in Dienst gestellt wurde, geschah dies unter der Bezeichnung Tank Ta 152. Bis zum Serienanlauf und Auslieferung der ersten Ta 152 an die Luftwaffe würde aber noch geraume Zeit vergehen. Die grundsätzlichen Überlegungen zur Leistungsverbesserung der FW 190 hatten ergeben, dass mit dem jetzt verwendeten Sternmotor BMW 801 keine Vorteile mehr herauszuholen waren. So wurde die gerade anstehende Produktionsumstellung von der laufenden A-8-Serie zur weitgehend baugleichen A-9 gestoppt. Die neue Variante erhielt den Jumo 213 und reihte sich, da Ersatz für die A-9, unter der Bezeichnung D-9 in die Produktionsabfolge bei Focke Wulf ein. Der neue Motor erforderte natürlich einige Umbauten. Da jetzt Flüssigkeitsgekühlt, erhielt die Maschine noch einen Kühlervorbau vor die ohnehin schon längere Nase. Zur Erhaltung des Schwerpunktes musste deswegen das Leitwerk nach hinten verschoben werden. Das dazu erforderliche Zwischenstück, genannt "Tonne", enthielt jetzt die erweiterte Sauerstoffanlage. Nach einiger Erprobung musste noch die Fläche des Seitenleitwerks etwas vergrößert werden, um die Richtungsstabilität zu verbessern. Obwohl nur als Zwischenlösung bis zum Anlaufen der Ta 152 gedacht, erwies sich die "Dora" als Schritt vorwärts für die Jagdflieger. Text: -  Uwe W. Jack Abbildungen: -  Sammlung Uwe W. Jack Oben links: In Peenemünde ist eine Fi-103-Startrampe zu besichtigen. Der Kolben (”Kirchkern” genannt) wird vor dem Start in das Rohr eingeführt. Der Mitnehmer oben greift durch den Schlitz im Rohr in den Katapultbeschlag der Flugbombe. Oben rechts: Ein Kirchkern-Kolben in Berlin-Gatow. Damit der Schwerpunkt der Zelle nach Austausch des Sternmotors gegen den langen Reihenmotor an der gleichen Stelle blieb, musste am Heck die sogenannte “Tonne” eingefügt werden. Darin wurden die Pressluft-Kugelbehälter für die Sauerstoffversorgung eingebaut. Der direkte Vergleich der Bugpartie und des Hecks von Fw 190 A-8 (oben) zur “Langnase” Fw 190 D-9 (unten) zeigt die Änderungen.